Ich will Euch eine Geschichte erzählen. Es gab vor vielen Jahren einen Mann namens Henry Dunant, der eigentlich geschäftlich nach Italien reiste, um Kaiser Napoleon zu treffen. Dieser führte gerade Krieg. Henry Dunant musste auf seiner Reise erleben, wie Verwundete nach einer Schlacht einfach liegen blieben und es keine Versorgung gab. Seine menschlichsten Züge packten ihn und er organisierte eine beispiellose Hilfsaktion. Über seine Eindrücke schrieb er später ein Buch, in welchem er eine Organisation anregte, die neutral und unangreifbar nach solchen Schlachten helfen sollte. Einige Jahre später führte das zur Gründung des Roten Kreuzes. Wir als Teil dieser heute weltweit größten nichtstaatlichen Organisation wissen, dass sich Aufgaben und Herausforderungen seit der Idee Dunants verändert haben, arbeiten aber immer noch nach den sieben Grundsätzen (einer Art Rot-Kreuz-Grundgesetz), die wir uns im Jahr 1965 gegeben haben, und versuchen diese auch in unseren Kinder- und Jugendreisen umzusetzen.
Unsere Grundsätze sind:
Menschlichkeit: Wir helfen in unseren Camps jedem Kind bei Problemen, wenn es uns braucht.
Unparteilichkeit: Bei uns können alle Kinder und Jugendlichen mitreisen, egal, welche Hautfarbe sie haben, an was sie glauben oder woher sie kommen.
Neutralität: Wir wollen eventuellen Streit vor Ort schlichten. Dabei versuchen wir, beide Seiten zu verstehen.
Unabhängigkeit: Wir haben unsere eigenen Wünsche und Vorstellungen von guten Ferienreisen gemeinsam mit unseren Teilnehmern entwickelt und setzen diese auch um.
Freiwilligkeit: Bei uns kommen nur Betreuer zum Einsatz, die selbst ein großes Interesse an Erlebnissen mit Kindern haben. Keiner muss mitfahren.
Einheit: Wir entwickeln unsere Programme stets weiter, gemeinsam mit anderen Bereichen im Roten Kreuz und mit unseren jungen Reiseteilnehmern.
Universalität: Wir sind Teil einer Organisation, die es auf der ganzen Welt gibt. Unsere gemeinsamen Ziele und Ideen verwirklichen wir zusammen.